Zeitarbeiterzieher: Aktuelles

Vorweg: Ich bin noch in der Zeitarbeit:). Am vergangenen Freitag habe ich einen seit Anfang des Jahres andauernden Einsatz in einer Dorfkita beendet. Dort hat es mir bisher am besten gefallen. Der Umgang untereinander war freundlich und die Zusammenarbeit fand auf Augenhöhe statt. Bedarf war definitiv da und so habe ich alles mitbekommen von wenig bis gar kein Personal bis hin zu Bewerbungen und das Erreichen voller Personalstärke.

Verabschiedet wurde ich mit Geschenken auf eine Art „Abschiedstisch“. Nutella, Kaffee und Salami sind schon Dinge, mit denen man etwas anfangen kann. Zumal mich mein neuer Einsatz wieder in eine Kita geführt hat, wo ich meine Karriere als zeitarbeitender Erzieher begonnen habe.

Ich bin nun ein paar Tage dort bereits im Einsatz und staune wie viel Wissen ich über Abläufe, Regeln und auch Kinder gespeichert habe in meinem Gehirn. Vielleicht gibt es auch bald eine Fortsetzung zu dem kleinen Mädchen und ihren damals besten „Plastikfreund“ namens Dino …

Zeitarbeit: Ohne mich geht gar nichts!

Es ist kein Geheimnis, dass zeitarbeitendes Personal dort eingesetzt werden, wo „die Hütte brennt“ bzw. seriöser ausgedrückt: wo Personalengpass herrscht. Zumindest ist diese im sozialen Bereich so. In der Industie und im Gewerbe mögen da noch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Ich bin nun die dritte Woche in einer Kita (Kindertagesstätte) tätig, wo schon seit längerer Zeit Personalmangel herrscht. Mit einer Notgruppe ermöglicht man zumindest ein wenig Betreuungskontinuität. In der vergangenen Woche kam es jedoch vor, dass eine Kollegin erkrankte und nur noch eine SPA (Sozialpädagogische Assistentin) vom Stammpersonal übrig blieb. Ohne eine Fachkraft wäre eine Öffnung nicht erlaubt gewesen.

Und somit habt ihr die Erklärung für die obige Überschrift. Es geht manchmal einfach nicht ohne uns.

Aktuelle Zeitarbeit Erzieher Einsätze

Nachdem ich die erste Januar-Woche mit Urlaub verbracht habe, startete ich in einer Behinderteneinrichtung als „Nachtbereitschaft“. Wenig aktive Arbeit, Möglichkeit zum Schlafen. Schlafen konnte ich im Zeitraum von 22 Uhr bis 6 Uhr…theoretisch. Denn zum einen schläft es sich mit einem Babyfon und einem Handy in Hörweite schlecht. Das Babyfon diente dazu ggf. zu handeln, wenn ein Bewohner in der Nacht epileptische Anfälle hätte, das Telefon war mit der Alarmanlage gekoppelt.

Die Alarmanlage löste in meinen Nächten mehrmals aus. Überwiegend immer dann, wenn ein Bewohner sich über den Flur bewegte. Mein Schlaf war somit weder „Fisch noch Fleisch“ und ich musste mich zu Hause immer noch eine Weile schlafen legen. Kein Arbeitsmodell mit Zukunft, zumindest für mich nicht.

Mein aktueller Einsatzort ist ein Kindergarten in einem kleinen Dorf. Sehr wenig Personal und aufgrund dessen gekürzte Öffnungszeiten. Das vorhandene Personal ist freundlich und zugleich sichtbar erschöpft. Ich stelle mich auch hier der Herausforderung, mich schnellstmöglich einzuarbeiten und durch Übernahme von Aufgaben die Kolleginnen zu unterstützen. Im Gegensatz zu Praktikantinnen, denen (je nach Praktikumsdauer) mehrere Wochen teilweise zur Eingewöhnung gegeben werden, habe ich diesen Luxus nicht. Als Zeitarbeit Erzieher muss ich sehr schnell eine Ahnung von wesentlichen Abläufen haben und ein Gespür für die (unausgesprochene) Erwartungshaltung des Einsatzortes entwickeln. Gleichzeitig bei einer zu hohen Erwartungshaltung aber auch transparent zu kommunizieren, dass ich nur für eine begrenzte Zeit vor Ort arbeite.

Was wie ein Spagat klingt, zwischen unterschiedlichen Erwartungshaltungen ist auch einer. Ich stelle jedoch fest, dass ich von Einsatzort zu Einsatzort besser werde, dieser Anforderung gerecht zu werden.

Ein paar Veränderungen

Nach einer längeren Pause werde ich hier wieder mein Senf dazugeben oder Weisheiten unter Euch bringen oder wie man auch immer das nennen möchte, was ich hier tue. Ich habe die Seite etwas aufgeräumt. Der E-Book-Shop lief nicht wirklich gut, zumal die meisten meiner Titel auf Amazon zu haben sind.

In der Weihnachtsbäckerei;)

Trotz krankheitsbedingter Abstinenz hier habe ich Ende des vergangenen Jahres meinen Marktwert auf dem Arbeitsmarkt getestet und habe mehrere Bewerbungsgespräche geführt. Schön wäre es, wenn man mein Gewicht in Gold aufgewogen hätte, aber immerhin gab es Angebote. Ich habe mich letztendlich entschieden, auch 2023 in der Zeitarbeit zu bleiben. Ich habe jedoch die Firma gewechselt, eine Lohnerhöhung verhandelt und habe nun auch wie alle 30 Tage Urlaub.

Letztendlich hat mich zu der Entscheidung bewogen, dass die wechselnden Einsätze in 2022 für Entspannung in meinem Berufsleben gesorgt haben. Ich habe interessante Erfahrungen gemacht und mit ebensolchen interessanten Menschen zusammen gearbeitet. Ich weiß jedoch, dass ich in einem festen Angestelltenverhältnis bei vielen Dingen ganz schnell an meine Grenzen gekommen wäre. Dafür reicht es manchmal nur Dinge anzusprechen.

Als Zeitarbeiter kann ich mich aus den meisten Dingen raushalten und das ist auch gut so. Sollte es dann doch noch einmal in meinem Leben einen festen Arbeitgeber (außer Zeitarbeit) geben, dann werde ich auch sicherlich mehr mitmischen. Versprochen. In der kommenden Woche verrate ich Euch wie bzw. wo ich im Januar 2023 eingesetzt werde. Versprochen.

Das Thema Shirts und Co. bleibt erhalten auf dieser Seite und ebenso habe ich ein paar „Butterfly Empire“ Ideen die auf Umsetzung warten.

Sofortbedürfnisse und Fischbrötchen

Glücksspielgerät in der Kindergrippe

Merle möchte vorbei. Vorbei an Lukas. Schnell! Lukas trippelt mit unbeholfenen Schritten auf der Stelle. Das geht Merle nicht schnell genug. Schubs. Lukas landet auf dem dank Windel (noch) gut gepolsterten Boden der Tatsachen und schreit. Merle ist das egal. Merle hat ein Ziel in ihrer kleinen Welt der kindlichen Sofortbedürfnisse: das Holzschiff!

Lukas schreit noch immer. Mit Schnuller im Mund ziemlich schwierig. Also wird Schnulli ausgespuckt. Schreien, trösten und beruhigen und Schnulli`s abwaschen. Und darauf achten, dass Kinder wie Merle nicht „über Bord gehen.“

Ich bin angekommen. Wieder einmal kreuzt mein beruflicher Weg eine Reha Klinik. Auf Sylt war ich schon. Da war der Weg in den Pausen zum Fischbrötchen nicht zu schaffen. Hier schon. 5 Euro.

Fortsetzung folgt…

Zeitarbeit Erzieher: Eine kleine Bilanz

Seit Mitte Februar arbeite ich selbstgewählt für eine Zeitarbeit Firma. Der erste Einsatz fand in einer KITA statt. Mit den Kindern war die Arbeit angenehm, mit einigen Kolleginnen, zumindest phasenweise, anstrengend. Die Erwartungshaltung wurde nicht gut kommuniziert und einige Kolleginnen waren im Umgang mit mir sehr wortkarg. Positiv anzumerken ist, dass s die Struktur und die Lust auf Projekte und Gärtnern mit den Kindern um Längen besser gewesen ist als in der KITA wo ich bis Ende der letzten Woche eingesetzt gewesen bin.

Diese KITA war für mich mit dem Fahrrad zu erreichen. Wunderbar bei den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Der Umgang mit mir und zwei weiteren Erziehern (auf Zeit) sehr freundlich. Dachte ich zumindest, bis man mir drei Wochen vor Ablauf meines Einsatzes in einem Gespräch mitteilte, dass man mich nicht mehr benötigen würde. Begründung war, dass die Kollegin, mit der ich zusammengearbeitet habe, ein schlechtes Bauchgefühl hätte, wenn sie um 13 Uhr nach Hause gehen würde und ich mit den Kindern alleine wäre. Begründet wurde dieses nicht, und weder hat die Kollegin mit mir gesprochen, was dieses „von-bis Bauchgefühl“ bedeutet, noch es mir nach dem Gespräch mit der Leitung erklärt, da sie sich im Urlaub befand. Immerhin, das war mir wichtig zu erfahren, stand nicht im Raum, dass ich mich Kindern unsittlich genähert hätte.

Alle haben miteinander gesprochen, nur mit mir wurde erst zum Schluss erst gesprochen. Ein Beispiel, welches in meinem Projekt „Notfallbuch für ErzieherInnen“ einen der oberen Plätze verdient hat.

Sicherlich hätte ich noch ganz andere Geschützte auffahren können, aber da ich nur begrenzte Zeit geplant war, habe ich mir und der Einrichtung das erspart. Immerhin weiß ich nun, dass ich mich bei dieser Einrichtung nie bewerben werde. Ich habe mir mittlerweile zusammengereimt, dass die Kollegin ihre Arbeit torpediert gesehen hat, da ich ein paar mal ihr installiertes „Traumreise Angebot“ nicht durchgeführt habe. Wenn sie nachgefragt hätte, wäre meine Erklärung gewesen, dass es die anderen Kolleginnen gewesen sind, die mich aufgefordert haben, das Angebot nicht durchzuführen, da aufgrund von Personalknappheit gemeinsames Aufsicht führen draußen angesagt wäre. Da ich mir nichts zuschulden kommen lassen habe, verbrachte ich drei Tage voll bezahlt auf Abruf zu Hause/im Garten.

Ab morgen werde ich dann in Grömitz arbeiten, für einige Wochen. Auf ein neues:).

Zeitarbeit Erzieher: Aktuelles

Aktuell befinde ich mich nun als zeitarbeitender Erzieher in einer KITA in der Nähe von Bad Schwartau. Ich fühle mich hier wohl, da der Umgang auf mehr Erfahrung mit Zeitarbeitern schließen lässt. Und richtig, es gibt noch zwei weitere Zeitarbeiter Erzieher einer anderen Firma. Wir verstehen uns gut und sind in einem fruchtbaren Austausch. Es gibt Unterschiede zwischen den Firmen. Zwischen 25 Urlaubstagen und dreißig Urlaubstagen sowie Dienstwagen oder kein Dienstwagen ist alles möglich. Ich habe daraus gelernt, dass Vergleichen Sinn ergibt.

Frohe Ostern

Ich nähere mich jedoch in einigen Monaten dem Ende der Probezeit und werde dann auch versuchen, bessere Konditionen zu verhandeln. Ich bereue jedoch nicht, den Schritt in die Zeitarbeit gemacht zu haben. Tatsächlich sehe ich klarer, was meine berufliche Perspektive angeht. Diese verlagere ich sehr wahrscheinlich in den Kindergarten. Auch habe ich die Entwicklung der gestiegenen Kosten für Treibstoff im Hinterkopf. Lange fahren, weil Einrichtung XY einem besonders zusagt, wird meiner Einschätzung nach Luxus sein und mit viel Verzicht auf das Gehalt einhergehen. Insofern wäre es ein logischer Schritt in Reichweite zu arbeiten.

Zeitarbeitserzieher: Wechsel (Gedicht)

Winterkalt.

Einrichtungswechsel.

Neue Kinder halt. Gestern noch mit Jan und Hannes Bügelperlen sortiert,

heute schon die neue Einrichtung studiert.

Neue Abläufe, neues Glück.

Nach vorne, nie zurück!

Ich lass mein Auto künftig stehen,

kann zu Fuß zur neuen Einrichtung gehen.

Der Empfang war freundlich,

nicht erst so wie neulich.

Geübt ist man hier mit Zeitarbeit Erziehern.

Drei an der Zahl.

Das wird interessant,

bis zum nächsten Mal!

Der Zeitarbeit-Erzieher: Die ersten 5 Wochen

Die ersten 5 Wochen als Erzieher in der Zeitarbeit sind vorbei. Meine erste Erkenntnis, die ich gewonnen habe, ist: Kinder sind immer noch Kinder. Der Schwerpunkt des medialen Konsums hat sich zwar von TV-Serien wie Knight Rider verlagert zu Konsolen Gezocke und der „Paw Patrol“ im TV oder Internet.

Aber Kinder von heute spielen immer noch im Sand, malen Kopffüßler und benutzen viel zu viel Klebe beim Basteln. Kinder gucken sich immer noch gerne Bücher mit dem Erzieher an, lernen Frühlingslieder und müssen nach dem Toilettengang daran erinnert werden, dass Hände waschen ein Muss ist. Was meine Erfahrung mit den Kolleginnen angeht, bin ich zwiegespalten.

Das erste Kinderbild nach zwanzig Jahren:)

Ich habe mich nie als Mensch zweiter Klasse gefühlt. Manchmal jedoch wie ein „Dekorationsstück“, was dazu dient, die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Es wurde nicht nur einmal sehr spontan über meine Arbeitszeit verfügt. Auch musste ich mir die Gruppen und Kita Regeln überwiegend selbst erfragen. Ich bin anfangs davon ausgegangen, dass man mich zumindest wie einen Praktikanten in manchen Dingen behandeln würde und ich ein Minimum an Anleitung bekommen würde, um schnell mich einfinden zu können.

Ich bin gelernter Erzieher und habe eine ganze Menge an Handwerkszeug. Aber jede Einrichtung ist anders und setzt andere Schwerpunkte. Interessant wird es sein, wenn ich denn ab kommenden Freitag in einer anderen KITA tätig bin. Meine Vorgesetzte teilte mir mit, dass man mich aufgrund meiner Erfahrungen und Qualifikation in einer integrativen Gruppe einsetzen möchte. Das macht mir im Vorwege Mut, auch etwas gefordert zu werden und nicht das Gefühl des „schmückenden Beiwerks“ in mir zu tragen.

Erlebnisse eines Zeitarbeit-Erziehers: Freund Dino (1)

Seit Ende Februar arbeite ich für eine Zeitarbeitsfirma als Erzieher. Freiwillig und bewusst. Ich bin Teil der Teams und wieder doch nicht. Auf Beziehungen einlassen und wieder verlassen. Mit den Augen eines (Zeitarbeit) Erziehers werde ich hier zukünftig über Begebenheiten, Betrachtungsweisen und Erfahrungen aus dem Arbeitsleben schreiben. Viel Spaß beim Lesen.

„Ich kann ohne „Dino“ nicht leben“, kreischte die 5-jährige Svea und ließ sich demonstrativ auf ihre Knie fallen. Ein Weinen ohne Tränen folgte, lockte jedoch Dino nicht aus seinem Versteck. Unter schluchzen beteuerte Svea dass „Dino“ ihr Ein und Alles wäre und sie ohne Dino nicht leben könnte. 

Ich war verblüfft über dieses melodramatische Ereignis zu meinen Füßen, welches mich an mittelmäßige TV Soaps erinnerte. Wer oder was ist Dino?  Ein anderes Kind, ein Kollege, der seinen letzten Arbeitstag hatte?

Bild von Dimitris Vetsikas auf Pixabay 

Svea wurde von den Erzieherinnen gebeten, sich ein anderes Spielzeug zu suchen, da auch andere Kinder mit Dino spielen dürfen. „Aha“, dachte ich mir, die Erklärung kommt näher. Die Aussage der auf der Bank sitzenden Kolleginnen konnte sie nicht akzeptieren und weinte noch lauter, diesmal mit Tränchen, die langsam zu Boden fielen.  

Dino und Svea oder Svea und Dino gehören zusammen. Diese Erkenntnis offenbarte sich mir allerdings erst einige Tage später. Der dreijährige Tom sah das anscheinend auch so und nahte zur Erlösung, zur Beendigung der Trauer. Er brachte, unter dem Arm geklemmt, Plastikdinosaurier Freund“ Dino“ zu Svea. Svea sprang beglückt auf und schloss „ihren“ Dino in die Arme.

Svea ist jeden Tag überglücklich, wenn ihr“ bester Freund“ Dino schon in der großen Spielzeugkiste auf dem Kita-Außengelände wartet. Das wissen auch die älteren Kinder und rühren Dino nicht an.

Interesse an Dino ist auch Interesse an Svea. Svea kennt mittlerweile meinen Namen und begrüßt mich, wenn sie mich auf dem Spielplatz sieht. Gelegentlich serviert sie“ Sandkuchen“. Eine Spezialität in Sandkistenförmchen oder Eimern, liebevoll angereicht von (ihren) kleinen Kinderhänden. Danke Svea. Ich sehe dich.