Tik Tok und ich lernten uns dieses Jahr kennen. Nachts. In meinem Kopf war nichts. Okay gut, Reichweite verbessern, Follower jagen und Seitentrafik erhöhen. Auf zur viralen Jagd. Was ich zuallererst traf, war nicht dieses Follower-Dingsbums, sondern kurze Videos von Menschen, die genau so viel zu sagen haben wie damals die Talkshow Gäste von „Vera am Mittag“. Nämlich nichts. Und davon sehr viel. Viel kann manchmal auch eine ganze Menge von nichts sein.
Tik Tok ist nicht Tic Tac und schmeckt auch nicht so. In meinem Kopf existiert keine Taktik für Tik Tok.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich zum Voyeur mutiert bin, unter dem Deckmantel des informiert sein. Sogar am Krieg lässt sich online teilnehmen und betroffen sein und noch betroffenere Menschen zu Wort kommen lassen. Ein Wisch und weg ist die Betroffenheit. Als Nächstes vielleicht Heiterkeit? Mit einem Wisch alles weg.
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